Fallenmanipulation (Schlossfalle zurückdrücken)
Bei der Fallenmanipulation wird direkt an der Schlossfalle angesetzt. Der Monteur nutzt spezielle Werkzeuge, um den „Schnapper“ zurückzudrücken und damit die Tür zu öffnen. Typische Werkzeuge, die hierbei zum Einsatz kommen, sind zum Beispiel:
Öffnungskarten: Speziell gefertigte Kunststoffkarten, die flexibel und in verschiedenen Stärken vorhanden sind. Sie werden zwischen Tür und Rahmen geschoben, um die Falle zurückzudrücken. Wichtig: Versuchen Sie dies nicht mit Ihrer EC- oder Kreditkarte – solche improvisierten Karten sind meist zu dick oder zu starr und brechen leicht ab. Die professionellen Öffnungskarten hingegen sind dünner und biegsamer, erfordern aber auch etwas Übung und Geschick im Einsatz.
Drahtwerkzeuge (Spiraldraht, Öffnungsnadel): Hierbei handelt es sich um gebogene oder gedrehte Drähte, die ebenfalls dazu dienen, die Falle gezielt zurückzuschieben. Über den Türspalt eingeführt, kann der Fachmann mit einem Spiraldraht oder einer feinen Öffnungsnadel die Falle im Schlossinneren direkt ansteuern. Diese Methode verlangt viel Feingefühl, ist aber äußerst effektiv, ohne Spuren zu hinterlassen.
Türfallengleiter: Ein Türfallengleiter ist ein flaches Metall- oder Kunststoffwerkzeug, das speziell dafür entwickelt wurde, in den schmalen Spalt einzudringen und die Schlossfalle hinunterzudrücken. Mit diesem Hilfsmittel lassen sich viele zugezogene Türen in Sekundenschnelle öffnen, sofern genügend Spiel zwischen Tür und Rahmen vorhanden ist.
All diese Methoden der Fallenmanipulation erfolgen von außen durch den Türspalt und hinterlassen bei sachkundiger Anwendung keine Schäden an Tür oder Schloss. Ein geübter Schlüsseldienst-Mitarbeiter hat so eine einfache Wohnungs- oder Haustür oft in wenigen Augenblicken wieder offen.